Kommentar zur EU-Urheberrechtsreform

Gestern hat das EU-Parlament die umstrittene Urheberrechtsreform beschlossen, über deren Sinn und Durchführbarkeit insbesondere bei den Artikeln 11 und 13 heftig diskutiert wird.

Uns erreichen seitdem vermehrt Anfragen von euch hinsichtlich der Auswirkungen auf FanFiktion.de. Ich möchte euch daher kurz ein paar Infos dazu geben, soweit man überhaupt schon konkrete Aussagen treffen kann. Normalerweise betreiben wir hier bei FanFiktion.de keine offizielle politische Agitation. Am Ende dieses Beitrags möchte ich persönlich aber trotzdem einen kleinen politischen Appell an euch richten und hoffe, ihr nehmt ihn interessiert und wohlwollend auf.

Zuerst noch ein paar grundsätzliche Informationen zur jetzt beschlossenen EU-Urheberrechtsreform. Falls es euch so geht wie mir und ihr erst eine Weile gebraucht habt, um das wirkliche Ausmaß und die Problematik hinter der Reform zu verstehen, dann lest euch doch mal diesen gut gelungenen Nutzerbeitrag bei Heise Online vollständig durch. Der bringt es meiner Meinung nach sehr gut und leicht verständlich auf den Punkt.

Was passiert jetzt, nachdem die Reform beschlossen wurde? Alle EU-Mitgliedsstaaten müssen die entsprechenden Regelungen innerhalb von 2 Jahren in ihre jeweilige länderspezifische Gesetzgebung überführen. Hier ist durchaus noch Spielraum für nationale Interpretationen. Bevor diese Überführung in die deutsche Gesetzgebung nicht erfolgt ist, können wir daher keinerlei Rückschlüsse hinsichtlich der Auswirkungen auf FanFiktion.de ziehen. Die ganze Regelung ist einfach zu schwammig formuliert, es ist an vielen Stellen von „zumutbar“ und „verhältnismäßig“ die Rede.

Grundsätzlich sind zwei Optionen für Plattformen vorgesehen, die den Upload von nutzergenerierten Inhalten ermöglichen:

Zum einen kann die Plattform einen oder mehrere Lizenzverträge mit Rechteinhabern und -verwertern wie z.B. der GEMA abschließen. Die Plattform müsste dann Lizenzgebühren zahlen, dürfte aber im Gegenzug alle Uploads grundsätzlich ungefiltert erlauben. Jegliche Urheberrechte an hochgeladenem Material wären dann über die Lizenzgebühren abgegolten. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, werden diese Gebühren entsprechend hoch und für uns höchstwahrscheinlich nicht zu stemmen sein.

Zum anderen kann sich die Plattform für die inhaltliche Kontrolle der Uploads entscheiden. Sie müsste dann jegliche zu veröffentlichenden Inhalte auf etwaige Urheberrechtsverletzungen prüfen. Das sind die sogenannten Uploadfilter. Man kann natürlich auch ganz viele Mitarbeiter hinsetzen und alles manuell kontrollieren, da gibt es bisher keine konkreten Vorgaben. Sinn macht es natürlich nicht, und bezahlbar ist es auch nicht. Hinsichtlich automatischer Uploadfilter wüssten wir aber momentan auch nicht, wie das funktionieren soll. Man kann nur filtern, wenn es dafür auch einen Filter gibt. Im Fall von Texten müsste es also eine Möglichkeit geben, gegen alle jemals veröffentlichten urheberrerechtlich geschützten Publikationen abzugleichen. So wie es z.B. Shazam mit der Musikerkennung macht. Dafür gibt es allerdings Anbieter, deren Datenbanken Shazam dafür abfragen kann. Bei Texten (weltweit) ist mir so etwas nicht bekannt. Und selbst wenn dürften die entsprechenden Nutzungsgebühren unsere Portokasse weit übersteigen.

Wir werden also erst einmal die deutsche Gesetzgebung zur Reform abwarten, vorher kann man keine konkreten Aussagen dazu treffen. Vielleicht fallen wir aufgrund der im Vergleich zu Youtube & Co. eher moderaten Größe auch durch das Raster und kommen mit dem Schrecken davon. Momentan besteht zumindest erstmal kein Grund zur Panik. Abwarten und Tee trinken.

Desweiteren fragen sich manche von euch vielleicht: „Muss ich als Autor auf FanFiktion.de jetzt oder in Zukunft hinsichtlich der Urheberrechtsreform aktiv werden?“ Die Antwort lautet schlicht und einfach: nein. Die Reform selbst ändert wahrscheinlich erstmal nichts an den bereits geltenden grundsätzlichen Rahmenbedingungen, die auf Fan Fictions angewendet werden können. Die Änderungen der Reform betreffen wenn überhaupt dann wahrscheinlich eher uns als Betreiber der Plattform: wir müssen evt. die Einhaltung von Urheberrechten während der Veröffentlichung von Werken sicherstellen. In der Beziehung könnt ihr also erstmal ganz beruhigt sein.
(EDIT: Danke an Kolliy für die Bereitstellung dieses ganz interessanten – wenn auch schon etwas älteren – Beitrags zu Urheberrecht und Fan Fictions. Das dort Beschriebene gilt natürlich nach wie vor. Meine Kommentare hier beziehen sich ausschließlich auf die eventuell durch die Urheberrechtsreform verursachten Veränderungen.)

Wie oben angekündigt möchte ich an dieser Stelle unüblicherweise noch ein kleines persönliches politisches Statement loswerden. Ich bin eigentlich kein besonders politisch engagierter Mensch oder muss anderweitig ständig für oder gegen Politiker und Parteien werben oder wettern. Das werde ich auch jetzt nicht tun. Die ganze lobbyistische Farce um die Urheberrechtsreform mitten in einer angeblich demokratisch-modern geführten EU stösst mir aber derartig sauer auf, dass ich euch hier und an dieser Stelle nur um Folgendes bitten möchte, falls es euch genauso geht wie mir: Nehmt Ende Mai an der Europawahl teil. Geht wählen, nutzt die Mittel die ein Bürger in unserer Demokratie schließlich immer noch hat und zeigt anhand eurer Kreuze auf dem Wahlzettel, was ihr von diesem ganzen Unfug mit der jetzigen Urheberrechtsreform haltet.

Falls euch nicht ganz klar ist, welche politischen Kräfte und Personen für den Schlamassel hauptsächlich verantwortlich sind und wen ihr diesbezüglich wählen könnt, lest den oben von mir verlinkten Beitrag und schaut euch vor allem hier das offizielle Abstimmungsergebnis des EU-Parlaments an. Letzteres zeigt, welche EU-Parlamentarier welcher Parteien wie gestimmt haben. Persönlich kann ich die Webseiten und Twitter-Accounts der EU-Parlamentarierinnen Julia Reda und Ska Keller empfehlen. Beide haben intensiv und an vorderster Front gegen die Urheberrechtsreform in ihrer jetzigen Form gekämpft und auch entsprechende Informationen im Web aufbereitet.

So, und jetzt macht euch zumindest wegen FanFiktion.de erstmal keinen Kopf, wir kriegen das schon hin. 🙂

86 Kommentare zu „Kommentar zur EU-Urheberrechtsreform“

  1. Es ist erstaunlich, wie ruhig Du bleibst. Ich könnte die ganze Zeit schreiend im Kreis rennen. Über fünf millionen Unterschriften, 150000 Menschen auf der Straße und leider juckt es nur die, die es schon vorher gejuckt hat, wo wir wieder bei Julia Reda und ihrer Partei wären.
    Auf den deutschen Gesetzestext bin ich ja wirklich mal gespannt. Aber vielleicht hast du auch recht, und so seiten wie FF.de interessieren im Endeffekt keinen, weil es ja in dieser Debatte leider wirklich nur um die großen Verlage gegangen ist. Bleibt zu hoffen, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre nicht noch größerer Murks veranstaltet wird. Aber auch mal abgesehen von Artikel 13 und den eventuellen Auswirkungen für Fanfictions gibts ja noch mehr, das in dieser „Reform“ problematisch ist.
    Viel schlimmer aber ist, dass die Mehrheit für eventuelle Änderungen nur nicht zustande gekommen ist, weil einige Politiker doch anscheinend tatsächlich sich „vertan“ haben, oder was auch immer.
    Mehr als abwarten können wir leider wirklich nicht. Aber wenn es wirklich soweit kommen sollte, dass hier auch gefiltert werden muss.. naja. Dann haben einige Menschen in der EU wohl eine der schönsten Seiten für Schreiber zerstört.

    1. In Deutschland wurde tatsächlich viel erreicht. Außer der CDU/CSU hat jede andere Partei im EU-Parlament gegen die Reform gestemmt – das war nicht immer so klar. Auch im Europa-Parlament insgesamt war es der konservative Block, der für die Reform gestimmt hat, während der sozialdemokratische Blick zweigeteilt war und die übrigen Fraktionen zu großen Teilen und manchmal auch mehrheitlich gegen die Reform gestimmt haben. Es wurden also definitiv jene Politiker erreicht, die unschlüssig waren. Die konservativen Politiker, die in ihrer Meinung vorher schon fest waren, konnten nie erreicht werden.

          1. Nymphadora Odair

            und all die Leute, die bezahlt wurden, um auf die Straße zu gehen und zu Protestieren.

      1. Unsere Regierung und die Luschen da in Brüssel wissen vor lauter Langeweile scheinbar nichts mit sich anzufangen. :/

    2. Hi,
      Und ich sage immer wieder diese Politik und dieser Kram was dazu gehört geht
      den Bach runter. Gut ich gebe zu ich bin kein Fan von Politik und diesen Parlament,
      aber das find ich geht jetzt zu weit. Was wollen die als nächstes machen.
      Verbieten sie und Cola, Fleisch, Tomaten oder sogar die Spiele für die PS4 als Beispiel.

      Dreh mcih gerade selber im Kreis

      Lumi

    3. Die Politiker wissen wohl nichts mit ihrer Zeit anzufangen, drehen däumchen und sagen: „Ach lass mal das Volk unterstützen in dem wir das machen was sie nicht wohlen und zu allem Überfluss totaler Quatsch ist.“ Wo sollen wir denn landen, wenn das so weiter geht?

  2. Danke! Danke für diese kurze Aufklärung, und deine Sicht der Dinge, und danke, dass du das so ruhig angehst. Ich lasse mich was Artikel 13 angeht nämlich auch gerne und schnell mal von den ganzen anderen panischen Leuten anstecken, und das hier hilft mir gerade ungemein, mich zu beruhigen, und das noch mal aus einer anderen Sicht zu sehen. Dann kann ich ja doch noch ein wenig Hoffnung haben, dass sich erst mal nichts ändern wird! 😀

  3. Vielleicht falls ihr durchs Raster, weil ihr klein seid? Na, soweit ich weiss seid ihr doch aber älter als 3 Jahre o:

    Und naja, was würdet ihr machen, sobald Fanfiction an sich als Urheberrechtsverstoss gewertet wird und ihr dann als Plattform haftet?

    1. Das hängt wie oben erwähnt von der konkreten deutschen Gesetzgebung ab. Im Entwurf steht wie gesagt sehr viel von „zumutbar“ und „verhältnismäßig“. Vielleicht wird auch die 3-Jahresfrist nochmal überarbeitet oder entfernt, die macht so gar keinen Sinn und kommt aus der klassischen Unternehmensförderung. Außerdem bezieht sich „klein“ im Falle der Reform auf den Umsatz und nicht auf die inhaltliche Größe des Archivs. Und wir machen nicht viel Umsatz.

      Das Fan Fiction grundsätzlich als Urheberrechtsverstoß gewertet wird, halte ich für ausgeschlossen. Das ließe sich auch gar nicht eindeutig definieren. Wo fängt das an, wo hört das auf? Müssten dann nicht auch jegliche andere auf das Fandom bezogenen Werke verboten werden (Musik, Bilder, Videos etc.)? In der Richtung mache ich mir ehrlich gesagt keine Sorgen.

      1. Die Frage nach der Definition habe ich mir tatsächlich auch schon häufiger gestellt :’D

        Vielen Dank, dass du dir Zeit zum Antworten genommen hast.

      2. Entschuldigung, aber als Betreiber einer Fanfiction-Seite solltet ihr eigentlich wissen, dass sich Fanfiction in einer rechtlichen Grauzone bewegt Stichwort „Bearbeitung“ (Braucht Einverständnis des Urhebers) vs. „Freie Benutzung“ (ohne Einverständnis des Urhebers erlaub) im Urheberrecht. Nachzulesen zum Beispiel auf Dejure. Ein wenig Internetrecherche (z.B. der Wikipedia-Eintrag zu Freie Benutzung) reicht aus, um zu sehen, dass sich Fanfiction keineswegs auf der sicheren Seite bewegt, im Gegenteil wohl meist eher als Bearbeitung eingestuft wird. Und was die Archivgröße und den „Verdienst“ angeht: Solmecke (ein Rechtsanwalt, der die Save Your Internet Proteste unterstützt und auf YT etliche Videos hat), betreibt ein Archiv für Bilder, verdient damit so gut wie nix und meinte in einem Video, er würde diese Plattform dann schließen (müssen), wenn Artikel 13 kommt.

        1. …in Wirklichkeit aber eher unter „Freie Benutzung“ fällt. Ich zitiere: „Ein selbständiges Werk, das in freier Benutzung des Werkes eines anderen geschaffen worden ist, darf ohne Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes veröffentlicht und verwertet werden.“. Und so lange es dazu keinerlei rechtsverbindliche Entscheidungen oder Vorlagen gibt, die etwas anderes besagen, bleibe ich bei meiner obigen Aussage. Davon abgesehen wäre es auch nicht wirklich klug, wenn ein Autor FanFictions zu seinen Werken untersagt. Er würde quasi seine eigenen Leser abstrafen. Manche machen das trotzdem (wir selbst haben vereinzelt Aufforderungen von Rechteinhabern dazu erhalten und sind diesen auch durch Entfernen der entsprechenden Veröffentlichungen auf unserer Plattform nachgekommen), aber es ist doch eher selten.

      3. Zudem betreffen Fanfiktions ja auch Werke, die aufgrund ihres Alters gemeinfrei geworden sind. Eine generelle Wertung als Urheberrechtsverstoß scheint mir also auch sehr unwahrscheinlich, denn zumindest mit diesen alten Texten darf ja jeder „machen was er will“, zumindest im nicht kommerziellen Bereich.

  4. Um ganz ehrlich zu sein, verstehe ich den ganzen Hype nicht. Vielleicht bin da aber auch etwas zu naiv …
    Aber ist es nicht schon immer so, dass man Sachen (Texte, Videos, Songs etc.) die man nicht selbst erstellt hat, nicht einfach so verwenden darf, ohne vom Urheber die Erlaubnis dafür zu haben und die Quelle zu nennen?

    1. Selbstverständlich. Daran will auch niemand rütteln. Lies dir am besten mal den von mir verlinkten Beitrag bei Heise Online durch, dort wird erklärt worum es eigentlich geht bei Artikel 11 und 13 der Urheberrechtsreform und warum diese abzulehnen sind.

  5. Ich bin noch immer sprachlos das Artikel 13 wirklich durchgezogen wird. All die Arbeit wird einfach ignoriert. Ich merke schon beim schreiben wie die Wut in mir wieder hochkommt.
    Bin keiner der sich groß für Politik interessiert aber was unsere Politiker hier abgezogen haben ist echt unter aller Kanone.
    Danke für diese Informationen. In Zeiten wie diesen müssen wir alle zusammenhalten.

  6. Diese Reform ist eine Farce, für mich als beruflich tätige Urheberin umso mehr, auch auf Artikel 16 (früher 12) bezogen. Ich könnte gerade gar nicht so viel essen, wie ich kot*en möchte … Kopf hoch, kann man da wohl nur sagen. An alle gerichtet. Und natürlich abwarten und bei der nächsten Wahl unbedingt wählen gehen.

  7. Tachchen,

    ich weiß nicht, was die Leute bisher erregt.
    Es ist also prima, dass Künstler, Autoren und andere die „Geistiges Eigentum“ einstellen nichts bekommen?
    Für einen Song erhielt ein Künstler von Youtube stolze 47,50 € und ein Konzern verdient damit Millionen. Der Fall ging durch die Medien und
    alle sollten sich einmal an die Nase fassen, um zu überlegen, ob dieses Vorgehen legitim ist.

    Kann ein Musiker davon leben? Aber es ist ja egal – oder?

    Die Frage ist doch, wer denkt an die Künstler?

    1. Wer denkt an de Urheber? Diese Reform zu großen Teilen jedenfalls nicht, auch wenn es so scheinen mag. Dank Artikel 16 müssen diese nämlich jetzt sogar teilweise noch bis zu 50 Prozent ihrer Einnahmen aus Verwendungen an ihre Verleger abtreten. Das hier war nur ein Umschichten von den Armen zu den Reichen und das ist es, was das Ganze so unfassbar dreist macht. Und dass Verwerter nun mehr Geld von Google und Co., davon werden die Urheber wahrscheinlich auch nicht viel merken. Da wird es sogenannte „Total Buy Outs“ geben, bei denen die Urheber mittels Einmalzahlung mit dem Minimum abgespeist werden.

    2. Die Reform zielt auf die Verwerter und nicht auf die Künstler ab. Den Eindruck, dass Künstler die hauptsächlich Profitierenden sind, hat die Verwerter-Lobby geschickt zu erwecken gewusst. Die Künstler bzw. Kreativen werden aber nicht viel davon haben. Im Gegenteil, es wird sogar eine Art Verwerterzwang entstehen, wenn ich als Künstler meine Werke sinnvoll auf großen Plattformen veröffentlichen will.

    3. Natürlich ist dieses Vorhaben NICHT legitim. Und wirklich keiner von uns 450-Euro-Google!Bots (ja, ich war auch demonstrieren), dürfte ernsthaft gegen eine faire Bezahlung für Kreative sein. Der Prostest richtet sich nicht gegen den Hintergrundgedanken, sondern die Umsetzung. Es gab Gegenvorschläge, zum Beispiel eine Vergütung durch Anwendung des Steuerrechts oder eine Übertragung der Leermedienabgabe auf Plattformen. Stattdessen wurde Artikel 13/17 angenommen, der Kreativen zwar nicht so direkt wie 12/16 schadet, aber über Umwege doch massiv.

      – Jede kommerzielle Plattform, die älter als 3 Jahre ist,ist betroffen, auch kleine Satrt-Ups, die nur ein paar Euro Umsatz haben. Die Gegenvorschläge wären hier ein brauchbares Mittel gewesen, da anpassbar an den Verdienst. Teure Uploadfilter oder Lizenzen dagegen können sich kleine Plattformen nicht leisten. Die Konsequenz ist entweder Abhängigkeit von den Internetgigangen wie Google, die die Mittel haben, solche Technik zu entwickeln oder das Einstellen des Dienstes.
      – Dadurch werden die Möglichkeiten im Netz zu veröffentlichen für Kreative kleiner und die kleineren Plattformen, die es noch gibt, sind von den Internetgiganten abhängig. Die Netzgiganten können also ihre Regeln diktieren. Ist schon beim Leistungsschutzrecht, das jetzt als Artikel 11 europaweit gelten soll, geschehen, das nicht etwa dazu geführt hätte, Google in die Schranken zu weisen, sondern dazu führte, dass Gratislizenzen für Google gab. Art. 13 ist also bestens geeignet, um noch weiter zu garantieren, dass die Giganten Millionen verdienen und nur knapp 50 Euro zahlen.
      – Zudem sind die Uplaodfilter selbst enorm fehleranfällig und damit meine ich nicht nur, dass deine Satire nicht erkannt wird und erst durch eine Person wieder freigeschaltet werden muss und dadurch Wartezeit entsteht. Viel schlimmer noch finde ich Zuordnung falscher Urheber. Ein Beispiel: Auf YT wurde ein 7 Jahre altes Video gelöscht, wegen einer angeblichen Urheberrechtsverletzung. Die Wahrheit: Eine Fernsehserie hatte sich das Video geklaut und in eine Folge eingebaut. Der Algorithmus wertete den Fernsehsender als Urheber und löschte das Original.

      Das sind die Zustände, die zu erwarten sind, wenn Artikel 13 kommt wie beschlossen. Deswegen brauchen wir Druck auf die Politik, um wenigstens auf nationaler Ebene noch rauszuholen, was noch geht, um das zu verhindern. Leider wäre es trotzdem noch immer nur Schadensbegrenzung statt eines sinnvollen Gesetzes.

  8. ich bin auch ziemlich unpolitisch unterwegs, aber DAS geht mir so dermaßen gegen den Strich, dass ich kaum weiß, wie ich NICHT ausrasten soll!

    nicht nur, dass offenbar viel zu viele Leute entschieden habe, die KEINE Ahnung vom Internet und allem was dazu gehört haben, oder welche, die sich an, meiner Meinung nach ziemlich unsinnige Hoffnungen klammern (wie zum Beispiel, dass Künstler und Autoren WIRKLICH etwas davon haben werden, siehe z.B. https://kattascha.de/julia-reda-ueber-die-urheberrechts-reform-die-ablehnung-von-artikel-13-ist-realistisch/), wenn sie nicht von Lobbyisten beeinflusst wurden…

    Das Urheberrecht an sich muss unbedingt reformiert werden, weil es mehr als veraltet ist. aber dafür tun Uploadfilter und die ganzen anderen Dinge, die die Europarat gege jede Menge Bürgerwillen (wie oben erwähnt 5 Millionen Unterschriften und jede Menge „Mob“ bei den Demonstrationen [ich war auch dabei und nein, ich bin nicht U 25, sondern U50]) gar nichts.

  9. Ihr könnt euch über die Frage, ob eine Fanfiction unter „Freie Benutzung“ oder „Bearbeitung“ fällt, gerne vor Gericht streiten. Aber hört bitte auf, die User in Sicherheit zu wiegen, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe. Übrigens ohne Lizenz haften Plattform und User. Auch das hat Julia Reda auf ihrem Twitteraccount in kleinen Infovideos erklärt

    1. Uns gibt es seit über 15 Jahren. Sollten sich die Nutzer jetzt 15 Jahre lang sorgen? Das macht keinen Sinn. In dieser Zeit hat sich nichts dergleichen getan, und ich glaube auch nicht, dass da irgendetwas passieren wird. Schon allein aus dem Grund, dass Fan Fiction pro Urheber ist und nicht contra. Das verstehen zum Glück die meisten Autoren auch. Bessere kostenfreie Werbung für das eigene Werk kann man fast gar nicht bekommen.

      Zu den genauen Konditionen in der deutschen Gesetzgebung sowie deren Auswirkungen speziell auf uns werden wir uns äußern, sobald diese verabschiedet sind. Wir werden nicht vorab die Sau durchs Dorf treiben.

      1. Ich habe auch nicht infragestellt, dass es gegenüber Transformatvien Arbeiten, unter die ja auch Fanfictions fallen, eine breite Duldung unter den Rechteinhabern gibt, solange diese nicht kommerziell vermarktet werden. Aber das ist eine andere Frage als die Frage als die nach dem Recht.

  10. Abschließend zitiere ich nur noch was aus der Wikipedia (Artikel „Freie Benutzung“, können alle selbst nachlesen):

    „Der Bundesgerichtshof (BGH) musste entscheiden, ob der Verkauf von Faschingskostümen, deren Gestaltung von einer literarischen Figur abgeleitet war, eine Bearbeitung und damit eine Verletzung der Urheberrechte der Autorin oder eine freie Benutzung darstellte. Er stellte im Urteil darauf ab, ob die objektiven Merkmale der Figur übernommen wurden, die „die schöpferische Eigentümlichkeit des Originals“ ausmachen. Für einen urheberrechtlichen Schutz einer literarischen Figur müssen eine unverwechselbare Kombination äußerer Merkmale, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und typischen Verhaltensweisen zusammenkommen“

    und:

    „Wird so beispielsweise die Handlung einer Fabel komplett übernommen, die Gestaltung jedoch verändert, sodass der Leser sofort an das Originalwerk erinnert wird, dann handelt es sich stets um eine Bearbeitung, nicht um eine freie Benutzung.[1][5] Ähnliches gilt bei Fortsetzungen von Werken.[6][7]“

    1. Mir ist nicht ganz klar, worauf Sie unsere Nutzer hinweisen wollen. Was Sie hier anbringen hat alles nichts mit der Urheberrechtsreform zu tun, um die es in diesem Blogbeitrag geht. Diese schwammigen Formulierungen gab es bereits vorher. Und genauso ist in den letzten 15 Jahren diesbezüglich noch niemand rechtlich an uns herangetreten. Sollte das der Fall sein oder der Urheber bzw. der entsprechende Rechtevertreter die Löschung der entsprechenden Werke verlangen, so wie es bereits einzeln vorgekommen ist, so werden wir dieser Aufforderung natürlich nach wie vor nachkommen.

      Es gab auch schon diverse Diskussionen unserer Nutzer zu diesem Thema und ich bin mir sicher, dass sich die meisten des etwas speziellen Status von Fan Fiction bewusst sind.

    2. So gesehen waren FFs immer schon eine Verletzung des Urheberrechts, die von manchen Urhebern wie zum Beispiel von Joanne K. Rowling geduldet wurden und von anderen wie etwa Anne Rice nicht. Demnach gibt es von den einen FFs und von den anderen nicht. Ich denke, daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern; außer es werden Klauseln eingeführt, die eine explizite Genehmigung der Urheber in jedem Einzelfall verlangen ect. Ich denke aber ganz ehrlich nicht, dass das passieren wird. Damit würde die Regierung das gesamte Netz und den Pressebereich immens einschneiden. Dann dürfte nämlich auch keine Zeitung mehr aus bekannten Werken zitieren und so weiter und so fort.

      Übergreifend hat Roman aber recht. Man sollte jetzt erst einmal abwarten, bevor man die Pferde scheu macht.

  11. Ich würde momentan die Füße stillhalten, aus folgenden Gründen:

    1. Hier sind Plagiate eindeutig verboten und können von jedem User gemeldet werden. Die Fanfictions – um die geht es vordergründig – müssen ein hohes Maß an Eigenleistung des Autors aufweisen.

    2. Autoren, die keine Fanfictions zu ihren Werken dulden, sind hier ausgeschlossen.

    3. Fanfiktion.de ist eine nicht-kommerzielle Plattform.

    4. Man muss vor dem Veröffentlichen einer Geschichte anklicken, die Regeln hier gelesen und verstanden zu haben. Wer trotzdem Mist macht betrügt nicht nur den Urheber, sondern auch Euch.
    Das und die Möglichkeit, Geschichten zu melden, sollte für eine nicht-kommerzielle Seite ausreichend sein: Damit gibt es nämlich zumindest einfache Prüfmaßnahmen.
    Theoretisch könnte man auch versuchen, die Urheber oder Rechteinhaber (Verlage?) mit ins Boot holen und
    mal probeweise Anfragen, ob die eine (regelmäßige & kostenneutrale) Prüfung anbieten?

    5. Stichwort Verhältnismäßigkeit: Es geht hier doch allenfalls um Kleinzitate, Orte und Figuren, die in nicht-kommerziellen Geschichten verwendet werden UND die in einer entsprechenden Kategorie zu finden sind.
    Was fehlt ist vielleicht ein standardmäßige Disclaimer zu den Rechten an dem Kram?

    6. In gewisser Hinsicht haben die Urheber sogar einen Vorteil aus dem Fankram hier, denn es ist quasi kostenlose Werbung für dir Originale, was aber natürlich Ansichtssache ist.

    Wie ist das, wenn Lesen erst nach Anmeldung möglich ist? Sodass keine Geschichte öffentlich zugänglich ist – das würde auch den Autoren freier Arbeiten (=Urheber!) einen gewissen Schutz vor Text-Wilderei bieten?

    1. Zu deiner letzten Frage: auch wenn die Anmeldung Pflicht wäre, würde es sich bei uns weiterhin um eine öffentliche Plattform handeln. Das ändert nichts an den Urheberrechten, aber öffentlich zugänglich wären die Werke quasi trotzdem, da die Anmeldung automatisiert und ohne spezielle Beschränkungen abläuft. Potentielle Plagiateure dürfte das kaum fernhalten.

    2. Disclaimer nützen nichts. Hierzulande gilt das Urheberrecht und ein Disclaimer hebelt das nicht aus. Man kann sich diesen also sparen. Zitatrecht ist auch schon geregelt und greift bereits.

  12. SeverinSesachar

    Ich mache mir ehrlich gesagt keine Sorgen um nicht-kommerzielle Seiten. Wie jemand weiter oben geschrieben hat: „ff.de ist nicht YouTube“. Genau so schaut’s aus.

    Und selbst wenn es Hart auf Hart kommen sollte und die Regeln schärfer ausfallen als angekündigt, werden findige Leute Schlupflöcher ausbuddeln. So war es immer und so wird es immer sein.

    Aber generell gilt: Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.

    Also erst mal Ruhe bewahren und erst schreien, wenn’s weh tut. Wegen den Urheberrechtneuregelungen auf jeder sich bietenden Plattform auszuticken, bringt nichts außer Panikmache, unter der eine objektive Bewertung des Ganzen im Keim erstickt wird. Menschen sind Rudeltiere. Blökt ein Schaf, blöken alle – auch wenn sie gar nicht genau wissen, warum sie es tun.

    Kritik ist gut. Aber Hysterie lähmt den Widerstand.

  13. Hey,
    erstmal ganz ganz lieben dank für diese Aufklärung. Ich verfolge die ganze Artikel 13 Sache jetzt schon eine ganze Weile, vor allem mit den Haubtgedanken an Fanfiction.
    Alleine schon, weil wir generell in eine Grauzone fallen.
    Schade, dass du auch nicht mehr sagen kannst, meine Angst Fanfiction, als einen wichtigen Bestandteil meines Lebens, zu verlieren hast du mir nur leider nicht nehmen können. Die Sorge bleibt bis zur Endgültigkeit bestehen, aber daran kann man leieder nichts ändern. Denn du hast ja recht, das ganze Gesetz ist ziemlich schwammig. Egal ob es jetzt auf Youtube oder auf uns bezogen ist. Scheinbar bleibt uns wirklich nichts anderes übrig als Kaffee (ich mag keinen Tee) trinken und abwarten.
    Trotzdem bin ich sehr froh, dass du ein Statement hierzu abgegeben hast. Es ist sehr beruhigend zu wissen, egal wie blöd das jetzt klingt, dass wir gebauso ins kalte Wasser geworfen werden wie alle anderen.
    Liebe Grüße,
    Silber

  14. Hey,
    jetzt mal so als kleine naive Zwischenfrage am Rande:
    Waren Fanfictions nicht schon immer eine Urheberrechtsverletzung? Schließlich nutzt man das Werk (Welt, Figuren, Plots) des jeweiligen Autors, der daran die Rechte hat.
    Hier, der Blog schreibt das eigentlich gut verständlich: http://www.utopianreflections.net/recht-fuer-fanfiction-autoren/
    Wobei ich jetzt kein Anwalt bin und die Quelle aus dem Jahre 2015, ich also nicht sagen kann, wie verlässlich sie ist.
    Man schreibt sich,
    LG Kolliy
    Und ich bin so gespannt auf die Europawahlen und auf die Wählerwanderungen der jungen Erwachsenen. Hoffentlich merken die Konserativen dann endlich, dass man evtl. etwas Bockmist gebaut hat. Aber noch sind die Alten die bessere Zielgruppe, weil mehr Menschen und mehr Wahlbeteiligung.

    1. Natürlich können sie eine Urheberrechtsverletzung sein, wenn sie die schwammig formulierten Kriterien erfüllen, die auch in dem von dir verlinkten Beitrag erwähnt werden. Deshalb habe ich ja auch geschrieben „Fan Fiction grundsätzlich als Urheberrechtsverstoß gewertet wird“. Das ist aber nicht der Fall, jedes einzelne Werk müsste auf eine solche Verletzung hin geprüft werden. Mir ist aber nicht bekannt, dass bei uns jemals ein Autor gegen einzelne Hobby-Autoren vorgegangen ist. Wenn, dann wenden sie sich an uns als Betreiber und verlangen die Löschung aller Geschichten, die sich auf ihre Werke beziehen. Selbst das müssten wir so pauschal gar nicht machen und könnten eine Einzelfallprüfung für jede einzelne Geschichte verlangen. Machen wir aber nicht, sondern respektieren den Wunsch der jeweiligen Rechteinhaber.

      Das Ganze ist eine einzige Grauzone, die aber grau bleiben wird. Auch nach der Urheberrechtsreform. Ganz einfach, weil es dem Autor rein gar nichts bringt, gegen nicht-kommerzielle Arbeiten von Fans vorzugehen. Im Gegenteil, es würde ihm wahrscheinlich eher schaden.

      1. „Natürlich können sie eine Urheberrechtsverletzung sein, wenn sie die schwammig formulierten Kriterien erfüllen, die auch in dem von dir verlinkten Beitrag erwähnt werden.“
        Also müssen Fanfictions nicht zwangsläufig eine Urheberrechtsverletzung sein? Das verwundert mich jetzt doch etwas, da man sich bei einer Fanfiction auf das geistige Werk eines anderen stützt. Und der damit eigentlich einverstanden sein müsste. Aber ich lasse mich da gerne aufklären.

        Und das Autoren gegen Fanfiction Schreiber vorgehen, wäre ja auch ziemlich dämlich. Kostenlose Werbung und meiner Meinung kann man einen Autoren nicht mehr ehren, als seine Geschichten weiterzuerzählen.

        1. http://www.utopianreflections.net/recht-fuer-fanction-autoren-5-ausnahmen-vom-urheberrecht/

          Grundsätzlich hast du natürlich recht, dass die meisten Fanfictions wahrscheinlich eine geduldete Urheberrechtsverletzung sind. Mir ging es auch eher darum pauschal zu sagen: eine Website mit einer halben Million Fanfiction-Werken hat genau eine halbe Million Werke mit Urheberrechtsverletzungen. Das ist so nicht korrekt. Es gibt keine Definition, dass Fanfiction per se eine Urheberrechtsverletzung ist. Sie erfüllt nur oft die Kriterien einer solchen. Aber halt nicht immer.

  15. „(…)muss anderweitig ständig für oder gegen Politiker und Parteien werben oder wettern. Das werde ich auch jetzt nicht tun. Die ganze lobbyistische Farce um die Urheberrechtsreform mitten in einer angeblich demokratisch-modern geführten EU stösst mir aber derartig sauer auf(…)“

    Sorry, aber wie kann man sowas in Kombination noch ernst nehmen?
    Auch ich bin der Meinung, dass die Urheberrechtsreform nicht unbedingt eine Einscheidung war, die man hätte treffen sollen; auch ich nutze das Internet und manche Seiten, die unter dieser Reform leiden werden oder könnten gerne

    ABER: Ab dem Moment, in dem solche Worte fallen wie ‚angelblich demokratisch‘ hört bei mir der Spaß auf. Ja, wir haben es alle kapiert… alle haben kapiert, dass diese Entscheidungen getroffen wurden von DEMOKRATISCH gewählten Politikern, deren Meinungen klar sein müssten.
    Solche Reden schüren genau den Hass auf die konservativen Parteien, den du im Eingang abstreitest anzetteln zu wollen und ignorieren, dass ein Großteil des Volkes eine positive oder gar keine Meinung zur Urheberrechts Reform hat/hatte.

    Eine Demokratie besteht NICHT auf dem Prinzip es jedem oder Minderheiten recht machen zu müssen. Auch die Brexit Abstimmung war demokratischer Natur. Auch ds Wahlsystem der USA ist eine Demokratie (und hier lagen die Lager von Befürwortern und Gegnern vielleicht wenige Prozentpunkte auseinander)
    Und diese anzuzweifeln, genau weil so etwas geschehen ist… nun ja.
    Wie gesagt geht es mir hier nicht darum eine Reform zu verteidigen, die ich ebenfalls nicht unterstütze, ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass diese anscheinend demokratisch verabschiedet wurde. Und dass es keinen Grund gibt eine bestehende und ausgeführte Demokratie in den Dreck zu ziehen,nur weil sie Dinge verabschiedet, mit denen du nicht d’accord bist

    1. Soll ich „angeblich“ in dem Satz streichen? Das macht die durch die Verwerter-Lobby gekauften Politiker aber auch nicht wirklich zu guten Volksvertretern. Und zwar nicht, weil die Verwerter nicht etwa auch zur Bevölkerung gehören. Sondern weil die ganze zum Urheberrecht gehörende Debatte nachweislich mit gezielter Desinformation seitens der Lobbyisten geführt wurde. Wenn du unter Demokratie verstehst, dass die gewählten Volksvertreter nach ihrer Wahl irgendwas irgendwie entscheiden, so wie gerade der Geldbeutel lockt, dann mag das durchaus noch in die Definition von Demokratie passen. Für mich ist es aber eine Riesensauerei. Mein Demokratieverständnis sieht halt anders aus.

      Und ich wage zu bezweifeln, dass ein Großteil der Bevölkerung eine positive Einstellung zur Urheberrechtsreform hat. Und wenn, dann höchstwahrscheinlich weil sie die Problematik gar nicht verstanden haben und denken, die bösen Reformgegner wollen den Künstlern ihr Einnahmen verweigern. Den meisten wird es aber schlichtweg egal sein.

    2. in einer Demokratie herrscht das Volk – Entscheidungen werden vom Volke getroffen.
      der Wille des Volkes wird durch Volksabstimmungen ermittelt und umgesetzt.
      so läuft das in einer Demokratie, in der Schweiz beispielsweise.

      wenn nun das Wahlvolk aller x Jahre als Stimmvieh an die Urne treten darf, um seine Stimme abzugeben und sie in der folgenden Legislaturperiode nicht mehr erheben kann, nennt man das lediglich »parlamentarische Demokratie«, in den USA oder der BRd beispielsweise, wo der Fraktionszwang jegliche Entscheidung nach dem Gewissen buchstäblich auf dem Gewissen hat (wie der Lobbyismus hier entscheidet, hat der Seehofer vor knapp zehn Jahren schön gesagt (ab 1′08″)).
      auch schön: https://genius-verlag.de/blog/2017/09/15/wenn-wahlen-etwas-aendern-wuerden-waeren-sie-verboten-kurt-tucholsky/
      »geschoren werden die Schafe sowieso; sie dürfen aller vier Jahre wählen, wer sie schert«

      unter den »Demokratie« genannten Gebilden ist eigentlich nur noch das System der Blockparteienbildung schlechter, weil dort der einzelne Abgeordnete zwar mit einem Wählerauftrag in die Laberbude geschickt wird und nachher Rechenschaft ablegen muß, aber bei geheimen Abstimmungen…

      nein, das System kann man gar nicht diskreditieren, es karikiert sich selbst

      1. Ach Severus, du kannst das viel besser auf den Punkt bringen als ich. Ich bin politisch gesehen halt eher……jungfräulich. 😂

        Was mich aber nicht daran hindert, auch mal meinen Senf dazu abzugeben, wenn mich wie in diesem Fall dieser so offensichtlichen Verarschung mittels Artikel 11 und 13 etwas extrem nervt. Was mich aber mittlerweile fast genauso nervt ist die Naivität der Leute, die denken die Gegner der beiden Artikel wollen kein besseres Urheberrecht oder neiden den Kreativen ihre Einnahmen. Wo der Wolf im Schafspelz ja quasi schon die Zähne fletscht. Man muss nur mal richtig hinschauen.

        Roman (anonym vom Handy weil schon im Bett liegend 😋)

        1. –Roman–, Bevi1310,

          weil das gestern Thema war: schweizer Professor Claude Longchamp im Gespräch mit web.de/gmx zum Thema »direkte Demokratie – wobei ich sagen muß, daß das Brd bei mir erstmal überhaupt keinen Stand hat, und daß ich das Gutsherrengehabe von Sigmar »das Pack« Gabriel, Mutti »wir schaffen das« Merkel, Zensursula »Stopschild« von der Lygen, Renate »Veggieday« Künast und deren Spießgesellen sowas von leid bin, daß ich für diese <zensiert>Schwe!nebande</zensiert> nicht für’n Groschen Respekt habe – die müssen sich erstmal wieder Vertrauen erarbeiten, und das kann dauern, ich bin nachtragend 😉

          1. Grundsätzlich guter Artikel. Hinsichtlich des Brexits muss man sich allerdings fragen, ob Volksentscheide auf Bundesebene nicht auch gut nach hinten los gehen könnten. Sieht man auch gut an der Debatte zur Urheberrechtsform. Viele glauben, die Gegener derselben wären gegen Urheberrecht und gegen bessere Einkommen für die Künstler und die Reform würde hauptsächlich genau das bewirken. Die würden in ihrem Irrglauben dann folgerichtig alle für die Reform stimmen. Wahrscheinlich je nachdem welche Lobby am stärksten in den sozialen Netzwerken auf den Putz haut.

            Ein wirklich zweischneidiges Schwert, würde ich sagen. Die Schweiz wird immer als gutes Beispiel für Volksentscheide herangezogen, aber das Land ist auch ein bißchen speziell, seien wir mal ehrlich. Was dort funktioniert muss in Deutschland oder Frankreich nicht zwangsläufig auch funktionieren. Große regierungsmüde Volksparteien sind aber auch keine Lösung mehr, das stimmt.

          2. naja, immerhin werden vor der Abstimmung Pamphlete gedruckt, auf denen Befürworter b>und Gegner ihre Argumente und Verweise auf weiterführende Informationen darlegen können – kann sich also keiner nachher darauf herausreden, daß er nix gewußt habe; soweit ich mich erinnere, haben die EUStaaten mit Volksabstimmung keinen T€uro (und keine Banksterrettungsschirme und keine Griechenlandhilfen zahlen müssen).

            das System hat keine Fehler, das System ist der Fehler…

      2. Vowels Wolwerock

        Man darf nur den wählen, von dem man verarscht wird, aber nicht womit. Und ja, in Deutschland regiert wohl VW. Eigentlich müssten die ihren Betrug teuer bezahlen…
        So wäre das zumindest in nem Rechsstaat
        Ja, hier hat die Lobby das sagen.

        1. Das Problem in Deutschland ist ja dass wir unsere Bundesregierung eigentlich abgewählt haben, und es sich lediglich um eine Kompromiss-Regierung handelt.
          Viel schlimmer finde ich persönlich dass ständig mit dem Begriff ‚ Grauzone‘ argumentiert wird, denn einen solch rechtsfreien Raum gibt es nicht.

          1. Vowels Wolwerock

            Die Groko hielt ich von Anfang an für überholt. Die SPD ist ein schlechter Verlierer
            Tja, das hat man davon! Deutschland erfährt einen erneuten Rechtsruck. Und nach den Ereignissen vor 70 Jahren ist das besonders peinlich

    3. Der Edgerton Bonus

      Den Hass schüren gewisse konservative Parteien selbst, da sie in den letzten Jahren deutlich zeigen, dass ihnen die Bedürfnisse ihres „Wahlviehs“ egal sind. Unzählige Menschen befinden sich in Armut oder sind unmittelbar davon bedroht, und es gibt kaum Wohnraum für Leute mit kleinem Geldbeutel. Es darf nicht sein, dass sich ganze Gebiete in Städten zu Brennpunkten entwickeln, weil sozial Bedürftige in sie hineingedrängt werden und sich das Elend mit der damit verbundenen Frustration dort konzentriert.

      Die beiden großen Parteien sind weder christlich noch sozial! Die interessiert nur, wie auf dem Rücken der Bürger maximaler Umsatz gemacht wird. Aber sehen WIR etwas von dem Umsatz?
      Damit dieses Thema bloß nicht zu viel diskutiert werden muss, schieben sie immer wieder die Migration und innere Sicherheit vor. Für die Bundestagswahl 2021 werden sie wahrscheinlich „die Freiheit des Internets“ zum Thema machen, obwohl diese F***nköpfe mit Schuld sind, dass es überhaupt ein Thema ist. Angeblich sollen wir ja keine Uploadfilter brauchen werden. DAS glaube ich erst zwei Jahre NACH der Wahl!

      Du schreibst, dass die Demokratie es nicht den Minderheiten recht machen muss. Aber dafür sind Politiker da. Sie werden vom Volk gewählt, damit sie das Volk vertreten, und zum Volk zählen auch diejenigen, die einer Minderheit angehören oder anderen Parteien ihre Stimme gegeben haben. Sie sind verantwortlich für Millionen Menschen aus allen sozialen Schichten.

      1. Vowels Wolwerock

        Das ist echt peinlich! Kaum Rente, die schlechteste digitale Infrastruktur in gesamt Europa und wenig Unterstützung für die Jugend oder gar für Menschen mit Behinderung. Und dabei nehmen die nicht wenig Steuern ein. Wo geht das Geld denn hin? Na, ins Groschengrab! Flughafen Schönefeld oder Stuttgart 21 sind nur zwei Beispiele. In Berlin gibt es pro Straße mindestens 1 Hotel und trotzdem kaum bezahlbaren Wohnraum. Unterstützung für Studenten gibt es kaum. Eine Freundin von mir will studieren, kann sich aber die ganzen Kosten dafür nicht leisten. Und so eine Flugzeug-Ingeneur-Ausbildung ist sehr kostspielig. Ihre Eltern beziehen außerdem noch Hilfe vom Staat. Sie kommt aber aus ihren Betonstiefeln nicht raus, weil sie sich theoretisch von ganz unten nach oben arbeiten muss. Das ist ziemlich unfair, denn sie hatte mitunter die besten Noten.
        Und dann noch diese Reform! Als hätten wir nicht schon genug Sorgen! Dabei ist die Schreiberei für mich noch eine der wenigen Hobbys, die ich mir in meinem engen Zeitplan noch leisten kann. Deshalb, weil sie (bisher zumindest) kein Geld gekostet haben. Ich dachte, wenn man ohne Kommerz machen zu wollen seine kreativen Erzeugnisse mit anderen teilt, könnte das noch als „gemeinnützig“ durchgehen. Aber, nein! Nicht so in Deutschland. Hier wird alles kommerzialisiert! Die Politiker hier haben wohl ganz schlimm Kapitalismus. In diesem Statium sollten die mal zum Arzt. Am besten gleich zur Palliativbetreuung!!!

  16. Danke für das schnelle Statement. Und danke für die Ruhe, die ihr zu vermitteln sucht, denn Fakt ist doch: panisch können wir alle werden, wenn die konkrete Umsetzung auf Länderebene durch ist und die konkreten Auswirkungen abzusehen sind. Das jetzt zu machen (konkret auf ff.de bezogen, nicht auf einer generell politischen Ebene, und darum geht es hier nun einmal ganz konkret) bringt nichts. Insofern: Daumen hoch für diesen Beitrag!

    1. Lily Evans-Snape

      Mich nervt am Meisten, dass die Politiker über Themen abstimmen, von denen sie keine Ahnung haben: Ich denke nicht, dass einer der EU-Politiker mal eine FF geschrieben, ein Fanart gezeichnet oder ein AMV hochgeladen hat.
      Das ist inzwischen ein Teil der Kultur und sollte von der Traumschiff-Generation nicht so herablassend behandelt werden!

  17. Hallo!
    Ist ja mal wieder typisch… Die Politik macht wieder irgendeinen Scheiß, und wir Bürger dürfen es ausbaden! Das Schlimme ist: Die Politiker denken überhaupt nicht nach, WAS sie da tun und WAS sie damit anrichten! Sieht man doch auch an der Datenschutzverordnung!
    Aber ich bin schon erleichtert, dass es uns hier auf ff.de nicht zu betreffen scheint… Fürs Erste also keine Panik und weiterschreiben!
    Liebe Grüße
    Julia

  18. Vowels Wolwerock

    Dieser Filter würde doch zwischen Parodien und geklautem geistigem Eigentum nicht unterscheiden können! Das wäre eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Pressefreiheit! Wenn die das zulassen, verstoßen die gegen das Gesetz. Das EU-Parlament würde das nicht bewilligen. Zum Glück bin ich gerade 18 geworden. Da lässt sich von meiner Seite aus noch was drehen, denke ich. Für mich läuft das denkbar auf einen Generationenkonflikt hinaus. Leider dominieren in Deutschland die älteren Leute. Die wissen oft noch gar nicht mal, was das für eine Reform ist. Die denken sich da nur so: Urheberrechte schützen? Ja, warum denn nicht. Mir ist das doch schnurz.
    Das ist nicht das erste Mal, dass die Politik wegen sowas gleich so einen Mist fabriziert. Von denen hat ja niemand auch nur n bissl Ahnung, wie das auf der Welt so läuft. Und trotzdem haben die natürlich die größte Klappe!
    😡

  19. Ann-Marie, Gruner

    Fanfiction ist älter als 3 Jahre fällt damit voll rein. Ich teilt nutzergenerierte Inhalte die sich im naja ich schätze es als grauzone befinden. Ich meine selbst Cosplayfotografien werden verboten weil Cosplay genau genommen eine Urheberrechtsverletzung ist sofern es sich nicht um einen eigenen Ausgedachten Charakter handelt. Ich bewundere die Ausstrahlende Ruhe. Klar kennen wir das Ausmaß noch nicht da wir keinen nationalen Gesetztestext haben, ABER ich erinnere an die Datenschutzgrundverordnung. Wenn einer diesen Schwachsinnigen Rahmenlinientext mit fast schon fanatischen Präzision umsetzt dann ja wohl wir deutschen. Noch dazu kommt der nächste Knackpunkt. Wer auf FF seine Storys hochlädt die er selbst geschrieben hat ist Automatisch Urheber ob derjenige auch seine Werke verkauft oder das nur aus Hobby liebe macht muss man ja dann unterscheiden weil, man dann jaaaa mit jeden nutzer gleichzeitig Lizenzen machen muss da man ja nicht wissen kann ob diejenigen bei ner verwertungsgesellschaft mitglied ist

    1. Wir als Betreiber müssen eigentlich nicht wissen, ob ein konkreter Nutzer durch eine Verwertungsgesellschaft vertreten wird oder nicht.

      Ich hatte ja oben in meinem Beitrag die beiden Varianten erläutert, die uns wahrscheinlich zur Verfügung stehen würden, falls wir in Zukunft aufgrund der Urheberrechtsreform weitere Maßnahmen ergreifen müssen. Wenn wir in diesem Fall von allen in Frage kommenden Verwertungsgesellschaften Lizenzen erwerben, sind nach meinem Verständnis die Werke aller in diesen Gesellschaften vertretenen Autoren bei uns zulässig und deren Verwertungsrechte durch die Lizenzen abgegolten. Falls wir keine Lizenzen kaufen, müssten wir stattdessen sogenannte Uploadfilter einsetzen und alle evt. urheberrechtlich geschützten Werke herausfiltern und vom Upload ausschließen. Dafür gibt es aber bisher keine Technologie und vor allem Datenbasis auf Textebene. Das Ganze ließe sich technisch also vorerst gar nicht umsetzen. Aber vielleicht plant die VG Wort ja schon eine Datenbank mit allen deutschsprachigen Textwerken. 😛

      1. Und an der Stelle wird es ja auch schon wieder paradox. Es müssen erst einmal Texte in eine Datenbank eingespeist werden und dafür muss ja eigentlich auch schon wieder die Erlaubnis des Urhebers eingeholt werden, denn tun sie es ohne Erlaubnis müssten sie sich nach ihren eigenen Vorstellungen auf die Finger hauen. Und was ist eigentlich mit den Urhebern, die nicht wollen, dass ihre Werke in einer solchen Datenbank landen? Haben die überhaupt die Wahl oder werden die einfach zwangseingespeist, weil mans halt kann?

  20. Nun haben wir den Salat ( ich kann nur hoffen dass niemand auf diese Redewendung das Urheberrecht besitzt 😂), es versteht sich von selbst dass eine erbrachte Leistung auch angemessen entlohnt wird. Daher ist das Urheberrecht durchaus eine gute und vor allem wichtige Sache, nicht aber die angestrebten Änderungen, denn Künstler jeglicher Art sind stets diejenigen die am wenigsten an ihren eigenen Werken verdienen, und mit der Reform wird es noch viel weniger werden. Im Groben lässt sich sagen dass nur die großen Medienkonzerne sich das Spiel der Lizenzen leisten können.

    Ich bin ja gespannt welche absurden Züge diese gesamte Reform noch annehmen wird, denn nehmen wir Mal an ein Tattoovierer sticht einem Kunden ein Micky Maus Motiv, für dass er mit Sicherheit bei Disney keine Lizenz erworben hat und definitiv daran verdient wie sieht da die Rechtslage aus? Wer verletzt das Urheberrecht? Der Tattoovierer der das Motiv sticht oder der Kunde der es haben möchte? Und wie sieht es dann für den Kunden aus, darf er das Tattoo überhaupt in der Öffentlichkeit zeigen, wo er dich auch keine Lizenz erworben hat? Wir dürfen gespannt sein was uns noch erwartet.

    Dennoch sollte ein klar sein, wir dürfen nicht zulassen das Politiker die Pro Lobby sind weiterhin an der Macht bleiben.
    #niemehrcdu #niemalsafd

    1. mich interessiert vielmehr, ob Google & Konsorten hart bleiben und sagen: »nö, Contentmafia, ihr habt das Gesetz durchgelobbyiert, um uns zu erpressen – jetzt pressen wir zurück: wir zahlen nix für Schlagzeilen und Textschnipsel, im Gegenteil, sondern ihr müßt zahlen, weil nämlich die Leute sich dermaßen nur noch online informieren, machen wir ja mit den Snippets für euch Werbung« – das wär doch mal ’ne Maßnahme 🤣

      und im Falle des Tätowierers: er hat’s kommerziell verwertet; kann teuer werden…

      »#niemehrcdu #niemalsafd«

      greift zu kurz, da gehört noch #niewiederspd rdan

  21. Ich finde die ganze Sache sehr schwierig. Sollte das Gesetzt sehr streng ausfallen, dürfte es keine Cosplayer, keine Doujinshi, keine Fanfiktion, keime Amvs, keine Fanbilder, keine Tatoos usw. ohne Lizensen geben, die sich nur die Großen leisten können. Ergo: die ganze „kleine“ Anime/Film/Manga/Game und Comic „Industrie“, die sich die Fans der ganzen Werke aufgebaut haben, müsste zum erliegen kommen, wenn man sich an die Gesetzte halten würde. Dafür würden auch die Urheber der Werke viele Käufer einbüßen, da sie die Werke vielleicht gar nicht kennen oder es nicht für interessant genug finden, um Geld dafür auszugeben. Geschichten sind ein Ort der Fantasie und der grenzenlosen Freiheit, die man auch gerne ein Stück weit in der realen Welt haben möchte und auch ausleben will. Dies machen wir in dem wir Fanfiktion schreiben, Comics zeichnen und Amvs erstellen. Meiner Meinung nach ist das ein Stück Freiheitsberaubung der eigenen Gedanken, weil der Mensch seine Welt aus den Sachen die er sieht, liest, tut und hört erstellt. Selbst die Künstler wurden auch von anderen Künstlern inspiriert. (z.B. Gildarts von Fairy Tail von Shanks aus One Piece) Wo auch jetzt schon Oda Mashiru oder wie der Autor von Fairy Tail heißt , anzeigen könnte, auch wenn er seinen Charakter seinen eigenen Gedanken angepasst hat. Die Poliker sehen nur die Dinge mit denen man Geld machen kann und vergisst dabei das hinter den Dingen soviel mehr steckt, die die Wähler jetzt unglücklich machen. Sie sehen nur sich auf einen Thron sitzen, wärend Menschen mit Schubkarren das Gold in den Thronsaal schieben. Aber selbst diese Menschen können sie nicht vollständig für sich beanspruchen, weil sie Mental nicht an sie rann kommen. Selbst wenn das Gesetzt so übertrieben hart ausfallen würde, so würden es diese Fanwerke noch geben, auch wenn man sich eine „altmodische“ Art suchen würde um sie zu verbreiten, selbst wenn es illegal wäre.

    1. »Sollte das Gesetzt sehr streng ausfallen, […]«

      beibt es den Urhebern unbenommen, Fanfiction, Fanart, Cospies ausdrücklich zu begrüßen, sich über gelungene Werke zu freuen, auf eine Verfolgung zu verzichten oder die Szene bewußt zu ignorieren…

      1. Aber nur wenn die Verwertungsgesellschaften mitspielen. Und die wittern mit der Urheberrechtsreform ganz gewaltig Morgenluft. Was auch kein Wunder ist, sie haben sie ja quasi finanziert.

  22. Vielen ist durch das Engagement von Julia Reda die Piraten-Partei positiv aufgefallen, deswegen möchte ich kurz darauf hinweisen, dass Julia Reda selber gestern aus der Partei ausgetreten ist. Über ihre Gründe kann man sich auf Twitter und Youtube informieren, aber ich wollte es nur gesagt haben.

    1. Ja habe das Video gesehen und heute ein Interview mit ihr. Ich werde weder DIE SPD, Piraten und schon gar nicht mehr die CDU wählen

    1. Die EU ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass die falschen Politiker im Parlament sitzen. Wäre ja nicht so, als hätten die deutschen Abgeordneten und die Bundesregierung geschlossen „Nö“ gesagt.

  23. Hi so da jetzt kapiert habe wie ich hier ein Kommentar posten kann, möchte auch ich mal meine Gedanken und Meinung dazu los werden 🙂

    Also ehrlich gesagt habe ich bis heute Morgen noch sehr dolle Angst vor dem was grade passiert gehabt und ich würde lügen wenn ich sage, dass diese Angst jetzt vollkommen weg ist aber sie ist besser geworden.

    1. Roman hat mir eine Nachricht geschickt nach dem ich ihm von meiner Angst um Fanfaktion erzählt habe. Danke dafür lieber Roman 🙂

    2. Die meisten sagen Artikel 13 beziehungsweise jetzt 17 ist schon da. Dies stimmt nicht ganz die erste Abstimmung ist leider für Artikel 13 positiv ausgefallen ABER: DIE ENTGÜLITIGE ENTSCHEIDUNG FÄLLT AM 9 April. Erst dann kann man wirklich sagen Artikel 13 ist da. Also besteht noch eine Mini Chance das es doch nicht so weit kommen muss.

    3. Auch ich denke in letzter Zeit ziemlich viel an die Folgen was passieren würde oder könnte sollte Artikel 13 wirklich in Kraft treten. Besonders was Fanfaktion und Youtube betrifft. Bei Youtube sehe ich heftige Folgen. Was Fanfaktion betrifft bin ich mir da nicht ganz sicher ob und in wie weit Artikel 13 hier Wirkung findet. Fanfaktion ist so viel ich weiß in Gegensatz zu Youtube eine kleine Plattform denke ich. Zudem kommt das öfters gesagt wird es ist schwer die Kosten dieser Seite zu decken was ein Vorteil in diesem Fall sein könnte denn es wird von Plattformen gesprochen die im Jahr einen mindest finanziellen verdienst haben hat zumindest Tiemo Wölken gesagt und deshalb denke ich nicht dass Fanfaktion finanziell in den Artikel fallen würde. Anders sieht es wiederum mit dem Thema Urheberrecht aus. Fanfaktion ist so wohl eine Seite wo UNSER URHEBERRECHT als auch das URHEBERRECHT von den ORGINAL Autoren zum Tragen kommen und da könnte es schwierig werden. Auf der einen Seite IST NIEMAND VON UNS AUTOREN DER ORGINAL AUTOR VON HARRY POTTER, DER HERR DER RINGE, YUGI_OH! Und so weiter. ABER WIR SIND WIEDERUM AUCH WIEDER URHEBER VON DEN GESCHICHTEN DIE WIR UNS AUF GRUND DER GRUNDGESCHTEN VON DEN ORGINAL AUTOREN AUSGEDACHT HABEN DA WIR VIELLEICHT NEUE CHARAKTERE, Storys und so weiter SELBST AUSDENKEN UND ALLES WAS WIR UNS SELBST AUSDENKEN IST UNSERS. Und ich denke das wird dann eine SCHWIERIGE Frage werden zumal Fanfaktions ja sowieso eine Grauzone ist. Vielleicht haben wir ja auch mega Glück und es betrifft uns nicht denn das würde mich mehr als nur traurig machen.

  24. Danke das du das so ruhig und sachlich erklärst. Denn obwohl ich da nicht so bin, habe auch ich diesmal etwas ‚Panik‘ verspürt.
    Aber ich denke das Artikel 13 vor allem größere Betriebe angeht und wir hier durchs Raster fallen. Vielleicht weil sich auch nicht alle Welt hier herumtreibt, so wie z. B. auf YT. Jedenfalls wäre es sehr gut wenn es so bleibt, ansonsten muss ich einem anderen Kommentar vor mir Recht geben: sollte es nicht so sein, dann hat unsere Regierung eine der besten Fanfiktion Seiten zerstört die es gibt. Und nicht nur das, auch viel Arbeit von jenen die so viel Herzblut in ihre Geschichte gesteckt haben.
    Ich hoffe sehr das alles beim alten bleibt…

    Angel

  25. Ich habe diesen Blogbeitrag gleich am 27. gelesen und wollte noch danke dafür sagen. Die Situation von fanfiktion.de wurde aus meiner Sicht schlüssig erläutert und ich finde es gut, dass der Artikel so unaufgeregt klingt 🙂 Danke auch für die Links, die habe ich gelesen.
    Ab jetzt heißt es erst mal abwarten und Tee trinken, wie es so schön beschrieben wurde. Bis zur nächsten Demo. Oder Petition. Oder Europa-Wahl 😉

  26. Ich verfolge die Sache mit dem Artikel 13 ja auch schon eine Weile und habe vor einer halben Stunde einen Interessanten Link bekommen und den natürlich sofort angesehen.

    Es hat eine Eilabstimmung wegen des Artikels gegeben, in der das Ergebnis war, dass er nun doch nicht kommt.
    Es fehlen diverse Studien, um nachvollziehen zu können, was wirklich hochgeladen wird und in welcher Menge.
    Somit gibt es, zumindest erstmal, Entwarnung.
    Ich persönlich glaube ja, dass das Thema noch nicht zu 100% vom Tisch ist und die Politiker es immer wieder versuchen werden. Für mich gibt es nur eine Möglichkeit: Ich werde bei den Wahlen diesmal eine gültige Stimme abgeben.

    1. >>Es hat eine Eilabstimmung wegen des Artikels gegeben, in der das Ergebnis war, dass er nun doch nicht kommt.<<

      Ich glaube, wir haben denselben Link bekommen. Der war leider ein Aprilscherz. 🙁

  27. Ich hätte da mal eine generelle Frage bzgl des copyright.

    Ich verwende in meiner Glöckner-FF zB ja sehr viele Songtexte. Bei einigen Bands habe ich über die Jahre hinweg mündlich angefragt, bei anderen schriftlich. Die schriftlichen unterlagen, hauptsächlich Mails, habe ich alle im PC. Würde das notfalls als Rückversicherung reichen? Man weiß ja nie, vll stößt es irgendwem sauer auf oder was weiß ich und behauptet das Ding ist gefälscht…
    In meinem Vorwort sind alle bands/Künster aufgezählt, augenblicklich sieht es als Beispiel so aus:

    – SALTATIO MORTIS –> X
    – SCHANDMAUL –> X
    – SVBWAY TO SALLY / ERIC FISH / BANNKREIS
    – IN EXTREMO
    – INGRIMM / REYSSWOLF –> X

    Das sind natürlich jetzt nicht alle. Da, wo ein „X“ steht, habe ich eine schriftliche/mündliche Zusage, bei den anderen bin ich immer wieder mal dran, nachzufragen.
    Wenn ich dann einen Text in einem Kapitel habe, heißt es am Ende, wo meine copyright-Zeile ist, zB., wie hier in Nummer 1:

    Copyright
    Die Leute des Lasters –> Versengold Album IM NAMEN DES FOLKES 2013

    Meine Frage nun, ist das ausreichend, oder müsste da noch was dazu? Ich meine reicht es da an sich, wenn ich die Bands frage? Hatte mir, als diese Diskussionen anfingen, überlegt, ob es vll geschickt wäre, für mich selbst ein Standard-Formular zu erstellen, auf welchem sich die jeweiligen Bands/Künstler (nochmal) handschriftlich eintragen können, dass ich ihre Texte in dem unkommerziellen Rahmen meiner Geschichte verwenden darf. Oder wäre das übertrieben? Weil mündlich hab ich natürlich keine Ahnung mehr, wann ich wen wo gefragt habe, ob das in Ordnung geht…
    Ich will halt keinen Ärger, weil soweit man rankommt, bin ich schon dabei nachzufragen, auch öfter, wenn ich zb auch einfach noch keine Antwort habe…

    Wäre super, wenn mir da jemand helfen könnte…

    LG

    violetdragon / Antonia

  28. Hallo, ich habe eine Frage. Da Artikel 13 jetzt gestoppt wurde und das Urheberrecht komplett abgeschafft werden soll, darf jeder dann einfach die Fanfictions anderer Leute kopieren und damit machen was er will?

    1. Du verdienst damit aber kein Geld und darum geht es in erster Linie beim Grundgedanken zu diesen Gesetzen und richtet sich vor allen Dingen gegen große Player wie Youtube die mehr in die Pflicht genommen werden sollen. Natürlich ist das was daraus wurde Quark aber die Hysterie die einige schieben die sich, wenn wir mal ehrlich sind in erster Linie auf persönliche Beschränkungen des Entertainment Medien Konsums begründet, ist etwas überzogen.

      Ja theoretisch sind einzelne Horrorszenarien möglich die da ausgemalt werden, realistisch ist es sehr unwahrscheinlich dass man derart im Detail im nicht-kommerziellen Bereich dem so sehr nachgehen wird. So lange keiner klagt kein Hänker und es ist doch Recht zweifelhaft das z.B. Verlagshäuser oder Plattfiremen gegen die eigenen Fans vorgehen. Schließelich ist diese Form der Fankultur kostenlose Werbung ohne direkten finaniellen Verlust!

      Und an die Naivlinge hier: außer ein paar kleiner radikaler Splitterparteien (die widerum nicht mehrheitsfäig sind) bringt das Wahl-Kreuzchen setzten NICHTS. Die Gesamtzusammenhänge im Hintergrund sind viel zu groß und interessentsgebunden, und gerade auf EU-Ebene wo es kein Regierungs- und Oppositionssystem im klassischen Sinne gibt werden bestimmte Vorhaben durchgedrückt so oder so auf die eine oder andere Art und Weise.

    2. Naja, eine Fanfiktion kann ein Pastiche sein, muss sie aber nicht. Da muss man schon etwas genauer hinschauen. Ein Pastiche imitiert, das ist korrekt. Aber nicht, indem man zum Beispiel Harry Potters erstes Schuljahr komplett aus Ron Weasleys Sicht nacherzählt – und dabei nahezu alle Zitate eins zu eins kopiert. Das wäre dann nämlich eher ein Plagiat als ein Pastiche. Bei einer Geschichte, die nur Schauplätze und Charaktere verwendet und damit eine ganz eigene Geschichte erzählt, sieht das anders aus. Deshalb muss man da im Einzelfall ganz genau hinschauen.
      Wie das Ganze dann aber in puncto neuer Gesetzgebung aussieht, da wird man abwarten müssen. Das Urheberrecht wird immerhin reformiert. Das heißt, es wird geändert oder auch an die Reform angepasst.

      An den Vorposter: Die Reform richtet sich weniger an die User, sondern an Vertreiber wie Fanfiktion.de selbst. FF.de mag wenig verdienen und tut dies in erster Linie, um die eigenen Kosten zu decken. FF.de verdient mit den Inhalten, die hier geteilt werden, aber etwas. Das ist im Zweifelsfall alles, was das Gesetz oder Gesellschaften wie die Gema, VgWort und Co. sehen werden.
      Ja, ich denke auch, dass es Plattformen wie dieses nicht wirklich treffen wird. Sicher sagen könnte ich das aber nicht. Deshalb lasse ich es auch.

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